onfuzius hielt einst so weise fest: Wer ständig glücklich sein will, muss sich oft verändern. Doch gerade das ist für viele von uns eine Krux, denn Veränderungen sind unbequem. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Alles soll so bleiben, wie es ist oder – idealerweise – sollten sich die Anderen zum Besseren verändern. Das wäre doch schön, und bequem. Da jedoch die äußeren Umstände in unserem Leben naturgemäß nicht statisch sind und wir selbst durch den normalen Alterungsprozess mit all seinen Konsequenzen Änderungen unterworfen sind, müssen auch wir uns verändern. Darin liegt das Geheimnis zum Glücklichsein.
Alles soll so bleiben, wie es ist
Der Mensch ist – im Allgemeinen – ein Gegner von Veränderungen und das in allen Lebenslagen. Natürlich gibt es kurze Ausbrüche aus der Routine, aber eigentlich fällt er in die gleichen Verhaltensmuster zurück und fühlt sich mit seinem Status quo meistens wohl. Jeder kennt dies von sich selbst: Die Weihnachtsmusik aus Kindheitstagen sorgt auch noch heute für wohlige Gefühle in der kalten Jahreszeit. Der Partner erinnert ein wenig an Papa, obwohl wir ihn doch immer für ein wenig spießig hielten. Unsere Freunde ähneln sich auf erstaunliche Weise. Ob Mauritius, Spanien oder Thailand, wir suchen uns stets ein All-inklusiv-Hotel aus.
Im Kleinen wie im Großen verharren wir in Gewohnheiten. Das ist auch nicht schlecht, sofern sie sich bewährt haben. Gerade hier beginnen jedoch die Probleme. Paradoxerweise fühlt sich der Mensch nicht nur mit Gewohntem, also dem, was guttut, wohl, sondern auch mit dem, was ihm schadet. Deswegen werden wiederholt die falschen Entscheidungen getroffen. Wir haben uns auch daran gewöhnt und verharren in dem, was wir kennen.
Das Problem mit dem Nicht-Verändern: der Fall Karin
Probleme mit Veränderungen hatte auch Karin. Sie war die Jüngste in einer Familie mit drei Geschwistern. Stets nahm sie die Rolle des Nesthäkchens und Papas kleinen Schatzes ein. Schön war es, aber mit Eintritt ins Berufsleben sah sie sich mit den ersten Problemen konfrontiert. Trotz sehr gutem Studienabschluss und einer schnellen Auffassungsgabe sowie Fleiß unterschätzten sie die Mitarbeiter. Sie wurde rasch als niedliche Kollegin abgestempelt, die sich nicht richtig durchsetzen konnte. Irgendwann begriff Karin, dass sie als schüchtern galt, weil sie sich Autoritätspersonen unkritisch unterwarf.
Als sie dies bemerkte war sie bereits 35 Jahre alt und hatte schon dreimal den Job gewechselt.
Sie war fortwährend auf der Suche nach einem Job, bei dem sie Anerkennung und eine Führungsposition erhalten würde. Dass sie über ihre eigenen Füße stolperte, merkte sie jahrelang nicht. Sie stand ihrem Glücklichsein selbst im Weg. Als sie das begriff, war es gar nicht so leicht, daran etwas zu ändern.
Wieso fällt Veränderung so schwer?
Neues bereitet den Menschen Unwohlsein bis hin zur Angst. Was erwartet mich? Lohnt es sich wirklich? Welche Konsequenzen entstehen daraus? Umso größer die Änderung ist, desto schwieriger ist sie. Eine weitere Schwierigkeit besteht in einem anderen Fakt, der mit Veränderungen eingeht: Sie kosten Kraft und eine Belohnung dafür erhalten wir oft erst später. Am Durchhaltevermögen fehlt es daher häufig. Sicherlich kennst du das von dir selbst. Schon seit Jahren willst du an deinen Bauchmuskeln arbeiten. Immer wieder startest du ein Bauchmuskeltraining, aber da sich nach ein paar Tagen Training nichts merklich verändert, gibst du lieber auf. Du beruhigst dich mit dem Satz: Was würden mehr Bauchmuskeln an deinem Leben auch ändern?
Ganz anders stellt sich das Beispiel mit den Bauchmuskeln für ein Model dar. Ist der Bauch straffer und flacher, erhält es vielleicht mehr Aufträge und verdient mehr Geld. Der Anreiz, stets am Körper zu arbeiten, ist damit deutlich größer als beim Otto Normalbürger.
Was motiviert uns zu Veränderungen?
Für Verhaltensänderungen gibt es zwei Schlüsselmotivatoren: Schmerz und Belohnung. Wer begreift, dass sein Ist-Zustand ihm tatsächlich schadet und dies in einem erheblichen Maße, der ist zu einer Änderung eher bereit. Lockt dann auch noch eine Belohnung, fällt eine Verhaltensänderung leichter.
So war es auch bei Karin. Jahrelang war sie beruflich unglücklich, realisierte aber nicht, dass sie selbst dafür verantwortlich war.
Als sie dies verstand und den Grund dahinter erkannte, schaffte sie es immer noch nicht, ein Änderung in ihrem Verhalten herbeizuführen. Ihr war zwar klar, dass sie an ihrem Durchsetzungsvermögen arbeiten müsste, aber konnte ihre Scheu nicht überwinden. Mit Ende 30 blickte sie trauriger denn je auf das Gehaltskonto. Sie verdiente für ihre Erfahrung und ihr Fachwissen einfach zu wenig. Auf diese Weise würde es noch viele Jahre mehr dauern, bis das Haus abbezahlt wäre. Große Urlaube, die im Studium noch ihr Vater finanzierte und die ihre Leidenschaft waren, konnte sie sich auch nicht leisten.
Karins finanzieller Druck wuchs und erzeugte Schmerz. Sie rechnete sich aus, wie viel sie mehr verdienen könnte, wenn sie durch ein besseres Durchsetzungsvermögen einen Führungsposten erhalten könnte. Das höhere Gehalt war ihre avisierte Belohnung. Den finanziellen Druck und die Aussicht auf mehr Gehalt konnte Karin nun als Motivator nutzen, um an ihrem Verhalten etwas zu ändern. Und das tat die junge Frau auch. Sie arbeitete zielstrebig an sich, was nicht einfach war. Letztlich schaffte sie es jedoch, was neben mehr Geld ein erhöhtes Selbstvertrauen und mehr Wohlbefinden erbrachte. Karin war glücklicher denn je.
Glücklichsein durch Neues: 5 Tipps fürs Verändern
- Suche dir ein klares Ziel und stelle dir diese positive Zukunft detailliert vor. Du kannst das Ziel sogar aufschreiben, um besser an der Vision festhalten zu können.
- Vergiss nie, dass viele kleine Erfolge und auch Niederschläge den Weg zum größeren Ziel pflastern. Das schützt dich vor einem zu frühen Aufgeben.
- Kenne dich selbst, um dir deine Stärken und Schwächen bewusst zu machen. Nur wenn du weißt, wer du bist, kannst du Veränderungen gezielt einleiten.
- Tritt den Wettbewerb mit anderen an, um dich zu motivieren. Wichtig ist hierbei, keinen blinden Neid zu entwickeln. Es geht vielmehr darum, sich durch den Erfolg von anderen anstacheln zu lassen.
- Verdeutliche dir immer wieder, dass du durch ein Verharren im Schlechten mehr Schmerzen bzw. Nachteile hast, als wenn du nach dem Guten strebst.
Verändere dich jetzt für ein besseres Morgen
Veränderungen sind nicht leicht hinzunehmen und noch schwerer ist es, sich selbst zu verändern. Im ersten Schritt musst du natürlich genau wissen, was sich in deinem Leben verändern soll, damit du glücklicher bist. Manchmal ist das mit ein wenig Risiko verbunden, weswegen du Mut zeigen musst. Bist du jedoch zur Veränderung bereit und ziehst du sie konsequent durch, ist dir ein besseres Leben gewiss. Das heißt allerdings nicht, dass du dich darauf ausruhen darfst. Du musst dich fortlaufend verändern, um glücklich und zufrieden zu bleiben.
Doch, weißt du, was besonders schön ist? Hast du einmal positive Erfahrungen mit Veränderungen gemacht, fällt es dir viel leichter, die nächsten in Angriff zu nehmen. Mit der Zeit gewinnst du so an Gelassenheit sowie Ausgeglichenheit und weißt, am Ende wird stets alles für dich gut ausgehen.
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