s gibt Momente im Leben, da fühlen wir uns ungerecht behandelt. Besonders schlimm ist das Unrecht, wenn uns über eine lange Zeit und böswillig Schaden zugefügt wurde. Beispiele hierfür wären: Wir konnten endlich einer toxischen Beziehung entfliehen, und begreifen nun, dass wir jahrelang nur erniedrigt, manipuliert und ausgenutzt worden sind. Vielleicht haben wir auch entdeckt, dass unser Partner uns seit Jahren mit anderen Frauen bzw. Männern betrogen hat. Wer auch immer Verursacher des Unrechts war und wie es auch immer im Detail ausgesehen haben mag, wir werden traurig. Auf die Traurigkeit folgt Wut. Gern würden wir uns an dem Verursacher für unseren Schmerz rächen. Er soll ebenso leiden wie wir.
Doch Rache ist ein gefährliches Gefühl.
Es richtet oft nicht nur sehr viel Schaden an, sondern hilft uns letztlich auch nicht, das Böse ungeschehen zu machen. Wir verbleiben durch Rachegefühle und ausgeführte Rache in einem tiefen Sumpf an negativen Gefühlen, die unser Glück behindern. Besser ist es daher, an seinem Glück zu arbeiten, nachdem uns Unrecht zugefügt wurde. Dadurch tun wir uns etwas Gutes und rächen uns zugleich am Verursacher. Für diesen ist nämlich nichts schlimmer als unser ehrliches Glücklichsein.
Rache: ein menschliches Gefühl
Eine Weisheit besagt: „Sich zu rächen ist menschlich, aber zu vergeben ist göttlich.“ Mit diesem Satz ist bereits alles gesagt. Er zeigt auch, wie natürlich Rachegefühle sind. Zahlreiche Klassiker der Literatur und Hollywoodfilme beschäftigen sich mit dem Thema Rache. Es lässt sich herrlich ausschöpfen und umsetzen, denn die Zuschauer können sich mit dem Gefühl identifizieren. Gleichzeitig erkennen sie, wie ungerecht und zerstörerisch die Rache sein kann. Oft schadet sich der „Rächer“ damit selbst, sodass am Ende die Lehre aus der Geschichte ist: Vergebung ist schwer, aber sinnvoller. Auch Konfuzius zielt darauf ab, indem er festhielt:
„Bevor wir uns auf die Reise der Rache begeben, müssen wir zwei Gräber ausheben: unser eigenes Grab und das unseres Gegners.“
Trotz all dieser Weisheiten und Lehren ist der Impuls, sich am Gegner zu rächen, oft unwiderstehlich groß. Woran liegt dies? Der Gegner hat uns stark gekränkt und verletzt. Wir haben uns beleidigt und häufig sogar erniedrigt gefühlt. Manchmal waren wir auch von der Person enttäuscht, da wir von ihr anderes erwartet hätten. All diese Gefühle sind ein toxischer Mix. Er verleitet uns dazu, vom moralischen Kurs abzukommen. Wäre es nicht gerecht, dieser Person ebenso zu schaden? Das Kopfkino beginnt zu arbeiten und wir stellen uns vor, dem Gegner Leid anzutun. Wie dies im Detail aussieht, kann ganz unterschiedlich sein.
Werfen wir einen Blick in unsere Gefängnisse: Kriminologen schätzen, dass mehr als 50 % aller Insassen dort gelandet sind, weil sie sich an einer anderen Person rächen wollten. Auch die Geschäftswelt ist nicht frei von Rachegelüsten. So zeigen psychologische Studien der Universität Zürich, dass über 40 % der unternehmerischen Entscheidungen ein Ziel haben: Rache an der Konkurrenz. Gut ist dies nicht, denn Rache macht uns blind. Sie sorgt dafür, dass wir zu Aggressoren werden und damit nicht besser sind als unser Gegner.
Rache tut uns nicht gut
Rache tut uns nicht gut. Personen, die ihren Rachegefühlen im Leben nachgeben, sind keine glücklichen Menschen. Sie ruhen nicht in sich selbst. Stattdessen besitzen sie eine schlechte emotionale Führung und haben eine niedrige Selbsterkenntnis. Für sie lautet ein Grundsatz: „Sollte mich jemand beleidigen, dann bekommt er meinen ganzen Ärger und meinen ganzen Hass ab.“ Diese Menschen meinen, sie würden die absolute Wahrheit besitzen. Damit dürften sie sich über Moral und Gesetz erheben und die vermeintliche Gerechtigkeit selbst in die Hand nehmen. Gleichzeitig prägt solche Personen ein starkes dichotomes Denken. Entweder ist jemand gut oder schlecht. Wird diese Denkweise noch mit wenig Empathie verbunden, haben Rachegelüste freien Laufen.
Wenn wir Rache ausleben, produzieren wir weitere negative Gefühle.
Sie belasten uns und verhindern ein glückliches Leben. Unser Gegner freut sich jedoch oft exakt über dieses Verhalten. Er weiß sehr gut, was Rache ist und was es bedeutet, jemanden Schaden zuzufügen. Machen wir es ihm nach, stellt er mit Zufriedenheit fest, dass wir uns auf sein geringes moralisches Niveau begeben haben. Endlich sind wir weniger „göttlich“. Nun gehören wir zu seinem Kreis. Er hat mit unserer Rache damit einen Sieg errungen. Ist es das, was du möchtest?
Dein Glück macht deinen Gegner unglücklich
Personen, die uns bewusst Schaden zugefügt haben, möchten uns nicht glücklich sehen. Wenn du es jedoch bist, ist dies die beste Rache. Du zeigst damit, dass du dich nicht mehr mit deinem Gegner auseinandersetzt. Stattdessen gehst du deinen Weg, so wie es dir gefällt. Den dir zugefügten Schaden hast du überwunden.
Du feierst einen Neuanfang, der dir ein Strahlen aufs Gesicht zaubert.
Dein Gegner ist fortan nicht mehr Teil deiner Realität. Du bist unabhängig von ihm. Diese Freiheit gönnt er dir nicht, aber du nimmst sie dir trotzdem. Damit gehst du als Sieger aus dem Gefecht heraus, ohne dich durch Schandtaten gerächt zu haben. Ist das nicht wunderbar?
Selbstverständlich ist es nicht leicht, die Rachegefühle zu unterdrücken. Wenn du an deinem Glück arbeitest (Bücher Lesen Übers Glücklichsein), wird es dir jedoch gelingen. Glückliche Menschen machen sich frei von toxischen Beziehungen. Sie räumen diesen keinen Platz mehr in ihrem Leben ein. Gibst du dir eine Chance, glücklich zu sein, wirst du es bald auch sein.
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