ennst du das auch? Du läufst durch den Regen von der Bushaltestelle nach Hause. Endlich bist du da und schließt die Tür auf. Als erstes siehst du, dass deine Kinder im Flur ein Chaos hinterlassen haben. Schon wieder darfst du ihnen nachräumen. Doch du liebst sie und ringst dir deswegen ein Schmunzeln ab. Beim nächsten Blick auf den Boden stellst du fest, dass deine vom Regen triefenden Schuhe nicht nur den Flur nass machen, sondern die Nässe den schicken Tretern auch stark zugesetzt hat. Du hattest sie doch erst gekauft und dich aufgrund des Preises mit dem Partner gestritten.
Ein Seufzer rutscht dir heraus und Ärger auf dich selbst macht sich in deiner Seele breit.
Warum das? Dann piept das Smartphone. Es sind Rechnungen, die dir verdeutlichen, dass es wieder nichts mit dem Spaßwochenende für die ganze Familie im Schwarzwald wird. Was für ein Leben! Das Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen und du befindest dich im Grübelmodus. Vorsicht, hierbei handelt es sich um einen Unglücks-Faktor!
Wenn das Grübeln in die falsche Richtung läuft
Natürlich ist es wichtig, über sich selbst, andere und Geschehnisse nachzudenken. Nur so kannst du Situationen und dein Verhalten reflektieren. Du kannst überlegte Entscheidungen treffen, die dich vor Risiken schützen. Doch es gibt einen Unterschied zwischen dem produktiven Nachdenken, Abwägen und Überlegen und einem destruktiven Grübeln. Per der Wortdefinition ist Grübeln nichts Positives. Grübeln kann dich nämlich in Schwierigkeiten bringen, wenn es zur unangenehmen Gewohnheit wird. Unweigerlich hindert es dich daran, glücklich zu sein. Du könntest aber glücklich sein, wenn du nicht zu viel grübeln würdest.
Weswegen Grübeln ein Unglücks-Faktor ist
Weshalb ist das Grübeln eigentlich ein Unglücks-Faktor? Nun, überleg einmal selbst. Fängt dein Verstand bei Grübeleien nicht an, in Fantasiewelten und Horrorszenarien abzudriften? In den wenigsten Fällen bist du nämlich dann in der Gegenwart, sondern du malst dir eine schwarze Zukunft aus. Du überlegst, was der schlimmste Fall sein könnte und verstrickst dich in diesem Gedanken. Manchmal ziehst du noch Geschehnisse aus der Vergangenheit heran, die unabänderbar sind. Unter Umständen siehst du sie sogar verzerrt. Ein Teufelskreis aus Gedanken startet, der garantiert nichts Gutes bringt.
Indem du über künftige oder vergangene Sachen grübelst, bringst du dich automatisch in eine ohnmächtige Rolle. Der Grund dafür ist einfach: Du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Du weißt nicht zu 100 %, was die Zukunft bringt.
Also: Schalte mental einen Gang zurück und lass dich nicht von deinen Gedanken verrückt machen.
Betrachte Fehler aus der Vergangenheit als Herausforderung. Sie dürfen dich nicht in eine Angststarre versetzen. Umso mehr du grübelst, desto größer wird dein Ohnmachtsgefühl, was dich lähmt – und unglücklich macht. Gleichzeitig verbaust du dir so den Blick für das Positive. Dabei wäre genau das die Lösung, um dir echte Glücksgefühle zu bescheren!
Wie lässt sich die unproduktive Grübelei stoppen?
Du kannst deine Gedanken nicht einfach abschalten und das Leben genießen. Das funktioniert in der Regel nicht. Als denkender Mensch wirst du stets das Vergangene reflektieren und dazu nutzen, dich auf die Zukunft vorzubereiten. Solch ein Vorgang ist wichtig, denn er schützt dich und optimiert dein Handeln. Du musst jedoch die Grenze ziehen, wenn aus dem Nachdenken Grübelei wird. Das merkst du, wenn du spürst, dass du dich an einer Sache mental festbeißt. Vielleicht gleitest du sogar geistig in eine andere Zeitzone ab und bist nicht mehr ansprechbar.
Zieh jetzt, ja genau jetzt, die Reißleine! Hake ab, was du in diesem Moment nicht ändern kannst.
Suche Ablenkung, indem du dich fragst: Was ist in diesem Augenblick eigentlich wirklich von Bedeutung? Was kann ich jetzt unternehmen, damit die so bedrohlich wirkende Herausforderung weniger belastend für mich ist? Indem du dich aus dem Ohnmachtsgefühl herausholst und aktiv für dich bzw. die künftige Herausforderung etwas tust, fühlst du dich rasch besser.
Raus aus alten Denkmustern und rein in neue
Beim Grübeln verharren wir in alten Denkmustern. Sie aufzulösen, ist nicht leicht. Immerhin begleiten sie uns über viele Jahre hinweg. Manche von ihnen sind durchaus sinnvoll, aber andere hingegen limitieren uns gewaltig. Sie hindern dich auch am Glücklichsein, denn deine Gedankenwelt prägt deine Emotionen und dein Handeln.
Jeder hat seine eigenen Denkmuster, die ihn tief in eine Gedankenspirale hineinziehen können. Viele von ihnen enthalten zwei Basisworte: „was“ und „wenn“. Hier ein paar Beispiele, wie uns diese zwei Worte das Leben durch zu viel Grübeln schwierig machen können.
- Was, wenn mein Partner sich doch noch einmal ausleben möchte, weil er in die Midlife-Crisis kommt?
- Was, wenn mein Kind die falschen Freunde kennenlernt und ich es nicht merke?
- Was, wenn meinem Chef meine neuen Designvorschläge nicht so gut gefallen wie mir?
Es ist gut, auf alles vorbereitet zu sein. Das heißt aber nicht, sich in Was-wenn-Grübeleien zu verstricken. Warum? Du kannst sie bis ins Unermessliche steigern. Sobald du deiner Fantasie freien Lauf lässt, ist es möglich, sich unzählige Horrorszenarien auszumalen. Das ist nicht hilfreich noch produktiv, denn viele davon werden nicht eintreten und ziehen dich nur runter. Im schlimmsten Fall provozierst du so sogar unbewusst das Schlechte. Stichwort: Selbsterfüllende Prophezeiung.
Psychologen bezeichnen die Was-wenn-Gedankengänge als kontrafaktisches Denken. Sie drehen sich demnach um Fantasiegebilde, die derzeit nicht real sind. Sehr gern nutzen wir auch unsere Energie, um das kontrafaktische Denken auf vergangene Geschehnisse zu verwenden.
Ein paar Beispiele: Was wäre passiert, wenn ich doch studiert hätte? Was wäre passiert, wenn ich eine andere Frau geheiratet hätte? Was wäre passiert, wenn ich nicht diesen Job angenommen hätte? Solche Gedankenspiele können dich richtig herunterziehen. Anstatt etwas im Jetzt zu ändern, stellst du deine Entscheidungen aus der Vergangenheit in Frage. Ändern kannst du sie aber nicht.
Gut vorbereitet sein hat nichts mit destruktiven Grübeleien zu tun
Dein Leben ändert sich stetig. Das liegt an dir, den äußeren Umständen und den Menschen, die dich umgeben. Insbesondere in Momenten, in denen du dich schwach und angreifbar fühlst, verrennst du dich in Was-wenn-Szenarien. Das soll dir Sicherheit geben, denn so kannst du dich auf alle erdenklichen Zukunftsmöglichkeiten vorbereiten. Doch genau hier liegt der Fehler:
- Du kannst dich und deine Liebe nicht vor allem schützen.
- Du kannst alles gefühlt perfekt machen und dennoch ereilt dich ein Unglück.
- Du kannst die Zukunft nicht voraussehen.
Es ist gut und wichtig, sich gegen Risiken zu schützen. Allerdings darf das nicht so weit führen, dass du dich der Leichtigkeit des Seins beraubst. Indem du zum steten Sorgenbedenkenträger wirst, schlitterst du direkt ins Unglücklichsein. Oft ziehst du sogar deine Lieben mit hinein, denn deine negative Grundstimmung beeinflusst auf Dauer auch sie. Mache dir stattdessen bewusst, dass deine schlimmsten Befürchtungen vermutlich nicht eintreten. Schiebe die Schreckensszenarien, die nachts deine Grübeleien bestimmen, beiseite.
Sag, Nein! Programmiere dich mental darauf, dass alles gut gehen wird.
Wie man das macht? Indem du am Abend oder gleich in der Früh eine neue Grundeinstellung für dich einzementierst. Du kannst das laut aussprechen oder nur mit Bestimmtheit denken:
- Ich bin ein Individuum, wie es mir gefällt.
- Die Zukunft ist endlos schön.
- Ich kann jede gute Sache verwirklichen.
- Ich verursache wundervolle Wirkungen.
- Ich weiß, und ich verwende was ich weiß.
Das erscheint vielleicht auf den ersten Blick lächerlich, weil man es nicht gewöhnt ist, so positiv über sich selber zu denken. Probiere es einfach mal aus. Mache dies für eine Weile täglich und schau, was es bei dir bewirkt. Du bereitest dich damit bestmöglich auf deinen Tag und alle Situation vor und kannst tatsächlich zuversichtlicher in die Zukunft blicken.
Indem du dir das unproduktive, lähmende Grübeln abgewöhnst und stattdessen deine Energie auf eine smarte Vorbereitung setzt, vereinfachst du dein Leben und fühlst dich glücklicher. Oder möchtest du wirklich wegen der Macht der Gedanken unglücklich sein?
Dieser Artikel enthält Links zu den folgenden Beiträgen:
- Glücklich Sein Ohne: Was Wäre Wenn...?
- Glücklich Sein Trotz Depressivem Partner: Ja, Das Geht!
- Glücklich Sein Im Job: Die 13 Ultimativen Tipps Und Strategien
- Dein Hindernis Zum Glücklichsein: Nörgeln, Jammern Und Sich Beschweren
- Die Angst, Glücklich Zu Sein: Wenn Zweifel Stets Das Glücksgefühl Trüben
- Selbsterfüllende Prophezeiung
_________