s ließe sich über das Glücklich sein und das Glück haben ein Essay mit vielen Worten schreiben. Doch der Unterschied zwischen glücklich sein und Glück haben, lässt sich auch kürzer fassen: Glücklich sein ist ein Zustand, für den wir selbst etwas tun. Glück haben bezieht sich eher auf ein kurzfristiges Vergnügen mit starker Wirkung von außen.
Ich habe Glück
Glück haben kann grundsätzlich jeder – sogar ausgewiesene Pechvögel, die meinen, sie ziehen das Unglück geradezu an. Sicherlich hattest du auch schon mal Glück bei irgendetwas. Vielleicht hast du 20 € in der Lotterie gewonnen. Dann hattest du Glück, für das du im Prinzip nicht viel getan hast. Du hast den Lottoschein ausgefüllt und das Glück hat dir letztlich den Gewinn beschert.
Glück zu haben, ist nicht von langer Dauer. Natürlich können die Auswirkungen lange sein. Ein Lottogewinn über viele Millionen Euro verändert dein Leben langfristig. Dennoch ist der Moment „Glück zu haben“ sehr kurzfristig. Er bezieht sich ausschließlich auf den Moment, als die Maschine deine Zahlen zog. Ein weiteres Merkmal für das Glück haben ist die Seltenheit. Du kannst zwar öfter im Leben Glück haben, aber jede Woche in der Lotterie zu gewinnen, ist unwahrscheinlich.
Glücklich sein: ein langfristiges Vergnügen
Glücklich zu sein ist etwas anderes, als Glück zu haben. So können Menschen, die kaum Glück im Leben haben, glücklich sein. Ein Beispiel: Eine schwerbehinderte Person kann glücklich sein, weil sie das Leben schätzt und von einer positiven Seite sieht.
Personen, die glücklich sind, sind mit sich im Reinen. Sie leben im Hier und Jetzt. Künftige Ereignisse sorgen sie nicht übermäßig, denn die Zukunft ist eine noch unbeschriebene Seite in ihrem Buch des Lebens. Darüber hinaus neigen sie nicht dazu, sich von äußeren Faktoren leicht hinunterziehen zu lassen. Glückliche Menschen haben sich zudem von dem Begehren frei gemacht, immer mehr und mehr zu wollen. Stattdessen wollen sie andere glücklich machen und selbst glücklich sein. Dadurch schaffen sie Werte, die über Besitztümer hinausgehen.
Das zu schätzen, was man hat, ist ein wichtiges Rezept fürs Glücklichsein.
Wer mit seinen Fähigkeiten und seinem Leben zufrieden ist, stellt sich automatisch aufs Glücklichsein ein. Sind die Grundbedürfnisse erfüllt, können Geld und Besitz langfristig nicht zu noch mehr Glück verhelfen. Dankbarkeit ist ein weiterer Faktor, um glücklich zu sein. Zum Glücklichsein gehört damit Achtsamkeit bezüglich der kleinen Dinge im Leben. Ein strahlender Sonnenuntergang, ein romantischer Sternenhimmel, das fröhliche Gezwitscher der Vögel: All diese kostenfreien Kleinigkeiten hin und wieder zu beachten, machen glücklich.
In einigen Fällen ergänzen sich Glück und Glücklichsein. Wer jedoch grundsätzlich unzufrieden und unglücklich ist, der wird durch einen Lottogewinn auch nicht wirklich langfristig glücklich werden.
Hängen glücklich sein und Glück haben zusammen?
Ausgewiesene Glückspilze können sehr glücklich sein. Wie bereits erwähnt, steckt dahinter eine Grundeinstellung. Niemand kann nämlich das wahre Glücklichsein erreichen, wenn er nur dem „Glück haben“ hinterherjagt. Nur auf der Suche nach großen Gewinnen zu sein, macht eher unglücklich als glücklich.
Wer sich so stark darauf fokussiert, Glück zu haben, verliert vielleicht das Auge dafür, glücklich zu sein.
Dies lässt sich mit der Suche nach der großen Liebe vergleichen. Wer nur nach einem bestimmten Typus Partner Ausschau hält und diesen in Perfektion haben möchte, verpasst vielleicht die wahre, große Liebe, selbst wenn sie direkt vor ihm steht.
Um glücklich zu sein hilft, sich diese Eigenschaften bewusst zuzulegen:
- Akzeptiere Dein Leben so, wie es ist. Sei zufrieden mit dem, was bereits da ist. Bist du gesund? Das ist das größte Glück überhaupt, welches sich nicht mit „Glück haben“ erkaufen lässt.
- Sei offen für kleine und große Glücksmomente, die dir überall begegnen können. Wenn du dies tust, schulst du deinen Blick für die schönen Dinge im Leben. Das trägt oft direkt zum Glücklichsein bei.
- Sei mit dir selbst im Reinen. Das ist nicht leicht, aber möglich. Hierfür musst du deine Werte und Normen schärfen und nach diesen leben. Das kann manchmal unbequem und schwierig sein, aber wenn du in deinen Augen das Richtige tust, hast du dir im Nachhinein nichts vorzuwerfen.
Wenn du glücklich bist, bist du öfter dazu bereit, Risiken einzugehen und aktiv zu sein. Exakt das kann dazu führen, dass du häufiger Glück hast. Du probierst mehr aus, bewegst dich aus deiner Komfortzone und testest Neues. Das kann kurze Glücksmomente bescheren, die nachhaltig zum Glücklichsein beitragen.
Suche das Glücklichsein
Letztlich liegt es nur an dir, ob du nachhaltig und langfristig glücklich bist oder nicht. Hierbei darfst du jedoch nicht vergessen, dass das Leben eine Achterbahnfahrt ist. Du kannst nicht jeden Tag freudestrahlend durch die Welt tanzen. Es wird hin und wieder dunkle Tage geben, an denen nichts richtig läuft. Auch größere Schicksalsschläge können zum Leben gehören. Entscheidend ist nur, wie du damit umgehst. Das trifft jedoch nicht nur auf die negativen Dinge im Leben zu, sondern eben auch auf Glücksmomente. Wenn du Glück hast, nutze es. Freue dich darüber. Habe keine Angst vor dem Glück und versuche es zu teilen. Das Beste ist nämlich, dass sich Freude vermehrt, wenn sie geteilt wird.
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