mil steckt tief in einem Burnout. Er fühlt sich ausgebrannt, ist immer müde und nichts macht ihm Spaß. Es fällt ihm zunehmend schwerer, morgens den Weg zu seiner Arbeitsstelle in Stuttgart anzutreten. Ariane geht es ganz ähnlich, obgleich sie derzeit nicht arbeitet, sondern sich im Mutterschutz befindet. Sie hat das Gefühl, dass alles für Sie nur noch wie automatisiert abläuft. Ihre Traurigkeit bereitet ihr Schuldgefühle, denn sie sollte sich doch über das neue Familienmitglied freuen und mit Elan die Hausarbeit erledigen. Leider klappt dies nicht. Sie fragt sich, ob man glücklich zu sein verlernen kann. Immerhin war sie einmal rundum zufrieden mit dem Leben. Hat Ariane recht? Ist es möglich, dass jemand das Glücklichsein einfach verlernt? Und bedeutet dies nicht auch, dass wir glücklich zu sein erlernen können?
Glücklich sein lernen: Wie soll das gehen?
Wer aufmerksam die Medien verfolgt, der findet hier und da Angebote für ein Seminar zum Thema „Lernen glücklich zu sein“ oder ein Buch um „Glücklich sein" zu erlernen. Die Auswahl ist vielfältig und baut auf sehr unterschiedlichen Ansätzen auf. Allerdings steckt stets ein Grundkonzept dahinter: Glücklich sein kann man lernen. Für Personen wie Emil und Ariane aus unserem Beispiel mag dies unmöglich erscheinen. Wer jedoch Schritt für Schritt versucht, sein Glück zurückzuerobern, der kann damit durchaus Erfolg haben. Zweifelsohne gelingt dies nicht von einem Moment auf den Nächsten, aber wer an sich arbeitet, kann Glücklichsein erlernen.
Sie müssen wissen, wo sie stehen!
„Ist das Glas halb voll oder halb leer?“ Diese sehr psychologisch-philosophische Auseinandersetzung zwischen den Lebenseinstellungen eines Pessimisten und eines Optimisten zeigt, dass unsere Einstellungen das Leben prägen. Ein und derselbe Sachverhalt lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Wir können lernen, unsere Sichtweise in Richtung auf ein glücklicheres Leben zu lenken.
Um überhaupt lernen zu können, glücklich zu sein, müssen Sie wissen, wo Sie stehen. Was bin ich für ein Typ? Wer sich selber kennt, kann sich am besten verändern. Dafür ist es unerlässlich, sich selbst zu hinterfragen. Manchmal ist dies nicht einfach, da es schmerzhafte Gefühle oder Erinnerungen auslöst. Haben wir uns jedoch uns selbst gestellt, fällt uns vieles leichter. Wir wissen nun, wo wir im Lernprozess ansetzen müssen.
Haben Sie schon einmal für eine Fremdsprache Vokabeln gelernt? Sie haben sich diese immer wieder vorgesagt, bis Sie sie wie natürlich in die Fremdsprache integrieren konnten. Jetzt waren sie Ihnen nicht mehr fremd, sondern sie wurden zur Selbstverständlichkeit. Ein klassischer Lernprozess lief ab, bei dem wir uns hinterher gar nicht mehr vorstellen können, dass uns das Erlernte jemals unbekannt war. Beim Erlernen des Glücklichseins ist dies nicht anders. Anfangs ist es für Sie vielleicht befremdlich, die eine oder andere Verhaltensänderung bzw. Einstellungsänderung in Ihr Leben zu integrieren. Mit der Zeit gewöhnen Sie sich daran und sie wird zum Automatismus. Unerlässlich beim Lernen ist jedoch ein Aspekt: Übung macht den Meister!
Glücklichsein lernen: ein paar Übungen
Jeder Mensch ist zwar anderes und für jeden Mensch kann glücklich zu sein etwas anderes bedeuten, aber folgende Tipps lassen sich universell anwenden. Warum? Sie lassen sich an die individuellen Bedingungen anpassen. Und so geht's:
- Mehr freudige Erlebnisse im Alltag: Der Alltag ist stressig. Doch es ist möglich, Zeit für kleine Freuden zu finden. Vielleicht tauschen Sie einen Kinobesuch mit einem Fernsehabend daheim aus. Vielleicht gönnen Sie sich einen kochfreien Tag und bestellen stattdessen bei Ihrem Lieblingsrestaurant das Essen. Überlegen Sie, welche kleinen Dinge Ihnen persönlich Freude bereiten. Tun Sie diese! Zeit dafür ist da.
- Dankbarer sein: Schnell vergessen wir, wie dankbar wir für einzelne Aspekte in unserem Leben sein können. Dies kann der tolle Partner, der interessante Job, das schöne Haus oder auch das eigene Kind sein. Darüber hinaus gibt es große, existenzielle Dinge, für die wir dankbar sein können. Wir leben in einem Land ohne Krieg, wir können im Supermarkt das Essen unserer Wahl kaufen und wir haben ein Dach über den Kopf. Überlegen Sie, wofür Sie dankbar sein können und bedanken Sie sich laut dafür – jeden Tag. Wetten, dass das Glücksgefühle auslöst?
- Nein sagen: Der Chef möchte Ihnen weitere Aufgaben übertragen, obgleich Sie bereits viel Stress haben? Eine Freundin weint sich bei Ihnen immer aus, ist aber nie für Sie da? Ihr Nachbar sieht es als selbstverständlich an, dass Sie im Winter auch seinen Gehweg vom Glatteis befreien? Unbewusst oder sogar bewusst verlangen manche Menschen von uns mehr, als wir eigentlich leisten sollten oder können. Lassen Sie sich nicht ausnutzen, sondern bewahren Sie Ihren Selbstschutz! Sagen Sie deutlich Nein, wenn Sie etwas nicht tun möchten! Sie müssen sich nicht vor Ablehnung fürchten, denn oft werden Sie dadurch noch mehr respektiert.
- Raus in die Natur: Die Natur ist Faszination pur – rund ums Jahr. Wer sie bewusst spürt und fühlt, hat einen gewaltigen Glücksspender gefunden. Sie werden entdecken, wie sich die Natur mit den Jahreszeiten ändert und wie sie sich unserem urbanen Lebensraum anpasst. Beobachten Sie flinke Eichhörnchen auf den Bäumen oder wie der Wind durch die Gräser weht! Für einen Moment ist der Alltag ganz weit weg, aber Sie sind präsent im Hier und Jetzt. Sie spüren, wie Sie Teil eines Größeren sind. Das Wissen darum kann Ihnen Zufriedenheit, Vertrauen und letztlich Glück schenken.
- Geben ist seliger als Nehmen: Dieser alte Ausspruch hat zwar einen religiösen Hintergrund, aber auch einen psychologischen Einfluss. Wer nur an sich selbst denkt und anderen Menschen egoistisch begegnet, der wird nicht wirklich glücklich sein. Gutes anzunehmen und Gutes weiterzugeben, bereitet Freude und macht glücklich. Lernen Sie, ehrliche Komplimente zu verteilen und aufmerksam zu sein!
Dies sind nur ein paar Tipps, die dabei helfen können, das Glücklichsein zu erlernen. Wichtig ist, mit ihnen sofort zu beginnen. Dies hat eine doppelte Wirkung. Zum einen verinnerlichen Sie diese Ratschläge schneller und zum anderen spüren Sie eher den Erfolg. Ausserdem greift ein weiterer Glücklich-sein-Mechanismus: Sie setzen das, was Sie sich vorgenommen haben, in die Tat um. Auch das macht glücklich. Versuchen Sie es einfach mal, auch wenn es anfangs vielleicht schwerfällt!
Obiges Konzept "Glücklich Sein Kann Man Lernen" hier auch als Infografik. Klicke auf den Lnk oder auf das Bild für einen großen PDF Anblick, und der Möglichkeit die infografik zu drucken. Hier findest Du alle unsere Glücklich sein infografiken.
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