E

in Lächeln sagt manchmal mehr als Worte. In den meisten Kulturkreisen wird es als etwas Sympathisches und Freundliches wahrgenommen. Die Person, die lächelt, signalisiert damit dem Gegenüber: Ich bin Dir freundlich gesinnt und tue Dir nichts. Solch eine nette Botschaft nehmen die Menschen mit Wohlwollen auf. Es ist demnach nur logisch, dass wir eine lächelnde Person gern sehen und um uns haben. Darüber hinaus steht ein Lächeln fürs Glücklichsein.

Strahlt eine Person über beide Ohren, geht es ihr gut. Doch stimmt das wirklich immer?

Haben Sie sich manchmal gefragt, was hinter dem Lächeln Ihres Gegenübers steckt? Ist dieser Mensch tatsächlich gut gelaunt? Immerhin lässt sich ein Glücklich sein auch vortäuschen. Im schlimmsten Fall verbirgt sich hinter dem freundlich strahlenden Gesicht sogar eine gut versteckte Depression.

Glücklich sein vorspielen: Was steckt dahinter?

Nicht jeden Tag sind wir gleich gut gelaunt. Manchmal stehen wir mit dem falschen Bein auf, der angekündigte Besuch unserer Schwiegermutter liegt uns schwer im Magen oder wir haben gerade Stress mit dem Partner. Es gibt Momente, da möchten wir unsere schlechte Stimmung nicht auf andere übertragen. Wir möchten sie vor unserer miesen Laune schützen, wie Eltern es oft bei den Kindern tun. Insbesondere in servicenahen Jobs bemühen wir uns, das Glücklichsein vorzuspielen. Welcher Kunde möchte schon Kontakt mit einem Miesepeter haben? Sicherlich fallen Ihnen selbst zahlreiche Augenblicke ein, in denen Sie Ihr Glücklichsein vortäuschten. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es kann manchmal erforderlich sein und sogar dazu führen, dass man sich selber aus der depressiven Stimmung herauszieht.

Anders stellt sich die Sachlage dar, wenn es nicht um das Glücklichsein als Momentaufnahme geht, sondern vielmehr um ein Grundgefühl des Glücklichseins.

Ein Mensch, der über einen langen Zeitraum ein großes Problem mit sich herumschleppt, kann anderen zwar stets ein lachendes Gesicht präsentieren, hat aber in Wirklichkeit selbst nichts zu lachen.

Er ist tieftraurig und unter Umständen sogar depressiv. Für diese Menschen kostet das Lächeln sehr viel Energie. Sie setzen diese jedoch gern ein, um andere zu blenden. Warum sie dies tun, kann unterschiedliche Ursachen haben:

  • Sie möchten andere schützen, um sie nicht herunterzuziehen.
  • Sie möchten keine Last für andere sein.
  • Sie möchten keine Schwäche zeigen.
  • Sonderfall: Sie wissen selbst gar nicht, wie traurig sie sind.

Glücklich sein vortäuschen: Tue ich das?

Wie bereits erwähnt, sind sich manche Menschen gar nicht bewusst, dass sie ihr Glücklichsein vortäuschen. Es ist zu einer Routine geworden, die ohne weitergehende Gedanken abläuft. Vergleichen Sie diese Personen mit einer Servicekraft im Verkauf. Sie ist darauf trainiert worden, stets zu lächeln – unabhängig von den eigenen Sorgen. Sollten Sie sich fragen, ob Sie Ihr glücklich sein vorspielen, ist ein Selbstcheck ratsam. Stellen Sie sich folgende Fragen zur Selbstanalyse:

  • Wieso glaube ich, ich würde mein Glücklich sein nur vortäuschen?
  • Wie fühle ich mich, wenn ich andere anlächele?
  • Wann war ich das letzte Mal wirklich glücklich?

Nur Sie selbst können diese Fragen für sich beantworten, um zu einer Antwort zu gelangen. Bitte beachten Sie jedoch auch, dass sich bei einem chronisch vorgetäuschten Glücklichsein oft weitere Symptome einschleichen. Hierzu gehören erhöhte Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Heißhunger oder Appetitlosigkeit, leichte Reizbarkeit, Schlafstörungen, Minderwertigkeitsgefühle, Libidoverlust, innere Leere und Aggressionen. Im schlimmsten Fall entwickeln sich sogar Selbstmordgedanken.

Glücklich sein vorspielen: Ist das gesund?

Es ist nichts Falsches daran, nicht jedem Mitmenschen sein Herz auszuschütten. Im Gegenteil, es zeugt von einem gesunden Seelenleben, wenn man Dinge mit sich selbst ausmachen kann. Doch genau hier beginnt die Gratwanderung. Wer seine Unzufriedenheit immer verbirgt, wird nie wirklich glücklich werden. Es ist wichtig, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, um Veränderungen für ein Glücklich sein einzuleiten. Manchmal ist dafür direkte oder indirekte Einbeziehung von Freunden, dem Partner, der Familie oder gar des Chefs notwendig.

Wenn Sie mit einem Bereich in Ihrem Leben so unglücklich sind, dass Sie über einen längeren Zeitraum Ihr Glücklich sein vortäuschen, ist dies mit Sicherheit nicht gesund.

Sie schaden sich damit selbst und vielleicht sogar anderen. Leiden Sie darunter, dass Sie bei Beförderungen stets übergangen werden, dürfen Sie nicht schweigen. Denken Sie darüber nach, warum das so ist und sprechen Sie mit den Verantwortlichen. Macht es Sie traurig, dass Ihr Vater Ihren Mann auch nach zehn Jahre Ehe nicht akzeptiert, kümmern Sie sich um dieses Problem. Reden Sie mit Ihrem Vater und fragen Sie ihn nach den Gründen. Ziehen Sie dort Konsequenzen, wo es Ihnen richtig erscheint. Tun Sie etwas für Ihr Glück!

Hinweis: Es gibt ein Sprichwort: Sprechenden Menschen kann geholfen werden. Nur wer sich Gehör verschafft, kann etwas verändern.

Glücklich sein vortäuschen: Keine Macht der falschen Höflichkeit

Insbesondere sehr freundliche, nette Menschen neigen dazu, ihr persönliches Unglück zu verstecken. Damit ist ihnen jedoch nicht geholfen. Stattdessen ist es besser, sich ausgewählten Personen anzuvertrauen. Das können Freunde und Familie oder auch Selbsthilfegruppen sein. Wer dies tut, wird feststellen, wie hilfreich bereits ein Gespräch über das Problem sein kann. Manchmal finden sich sogar Lösungen, da der Gesprächspartner über ein ungeahntes Wissen verfügt. Es kann daher sehr „bereichernd“ und problemlösend sein, über den Grund für das Unglücklichsein zu sprechen.

Traurige Menschen sollten den Gedanken aus dem Gehirn verbannen, sie würden anderen nur zur Last fallen.

Es gibt vermutlich mehr Personen in ihrem direkten Umkreis, die ihnen gern helfen würden, als sie vermuten.

Sollte sich tatsächlich jemand “belästigt fühlen”, dann ist das nur einer von vielen. Wahrscheinlich lohnt es sich nicht einmal, diese Person weiterhin im Bekanntenkreis zu haben.

Niemand sollte mit einem Gefühl der inneren Leere allein sein. Es hilft nicht langfristig, anderen nur Zufriedenheit vorzutäuschen. Wichtiger ist es, sein Unglücklichsein zu hinterfragen und konkret dagegen etwas zu tun. 

Hilfe hierzu gibt es z. B. durch einen Persönlichkeitstest, der auf dieser Website kostenlos angeboten wird. Er ist umfangreich genug, um alle Bereiche des Lebens zu erfassen und zeigt unerwartet präzise die eigenen Stärken und Schwächen auf. In einem entweder persönlichen, telefonischen oder schriftlichen Testauswertungsgespräch erfährt man viel Nützliches und Interessantes über Zusammenhänge und Verbesserungsansätze. In jedem Fall empfehlenswert!


Weitere Beiträge und Links aus diesem Artikel:

_________

Photo by Kelsey Curtis on Unsplash

Publiziert am 
Jun 16, 2020
 in Katgorie
Bedeutung

Mehr zur Kategorie:

Bedeutung

alle ansehen

Nehme an unserem regelmäßigen Newsletter teil und lies als erstes die neuen Beiträge

Vielen Dank! Wir haben Deine Anmeldung erhalten.
Hoppla! Beim Absenden des Formulars ist ein Fehler aufgetreten.