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n den letzten Jahren thematisierte die Populärwissenschaft häufig das Thema toxische Partnerschaften. Obgleich „toxisch“ schon längst ein Modewort ist, welches überstrapaziert und oft vorschnell angewendet wird, hat es seine Berechtigung – und dies nicht nur in der Ehe oder eheähnlichen Beziehungen. So gibt es auch toxische Freundschaften, die das Leben erschweren und das Glücklichsein behindern. Was sich dahinter verbirgt, was Warnsignale für „giftige“ Freunde sind und was du tun kannst, liest du hier.

Echt giftig für das Glücklichsein: toxische Freundschaften

Es klingt so einfach: „Ach, mich verbindet mit Freund XY eine toxische Beziehung, weshalb ich sie jetzt beende.“ In der Praxis ist das gar nicht so einfach, denn im ersten Schritt musst du erkennen, wer Gift in deinem Leben versprüht. Und dann folgt die Bewertung der Freundschaft.

Ist sie wirklich toxisch? Liegt es nicht vielleicht an mir? Sollte ich dem Freund doch noch eine Chance geben?

Jeder macht einmal einen Fehler und tut jemanden weh. Manchmal bleibt dies sogar unbemerkt, weswegen es zu keiner Entschuldigung kommt. Dennoch wird die Freundschaft nicht gleich beendet. Der andere meint es ja nicht so – oder doch?

Anzeichen für toxische Beziehungen mit Freunden

Hier sind drei Warnsignale, die auf eine toxische Beziehung hinweisen können. Wichtig: Schau dir deine Situation genau an, denn wie immer im Leben, kannst Du nicht einfach blind auf die Empfehlungen anderer Leute vertrauen. Jeder Einzelfall muss analysiert werden, um niemandem Unrecht zu tun. Aber, bei diesen Warnsignalen handelt es sich um einen groben Wegweiser, der dich darin bestärken oder entkräften kann, einen (vermeintlichen) Freund aus deinem Leben zu streichen.

1. Wer dreimal lügt, dem glaubt man nicht

Es kann jedem von uns passieren: Wir tischen dem Freund eine Lüge auf, wir brechen ein Versprechen oder wir vernachlässigen die Verantwortung. Dahinter können sich Missverständnisse verbergen. Passiert dies einmal, können wir es als Fehleinschätzung deuten, abhaken und verzeihen. Tritt solch ein Fehlverhalten zweimal auf, ist es schon schwieriger zu akzeptieren. Geschieht es gar dreimal, findet sich in der Regel keine gute Ausrede mehr. Es handelt sich dann um einen Menschen, der dich nicht ehrlich behandelt. Bevor du einen Freund dorthin schickst, wo der Pfeffer wächst, überlege daher:

  • Hat er mich dreimal betrogen?
  • Hat er mich dreimal ohne guten Grund versetzt?
  • Hat er mich dreimal beleidigt?

Taten sagen mehr als Tausend Worte. Es kann ratsam sein, diese Freundschaft zu beenden.

Übrigens: Wenn der Vertrauensmissbrauch sehr groß war, reicht bereits ein Strike aus.

2. Wer selbst bereits hinter dem Busch gesessen hat ...

Vermutlich kennst du die Lebensweisheit: „Man vermutet nie jemanden hinter einem Busch, hinter dem man nicht schon selbst gesessen hat.“ Sie hat nicht zwingend, aber sehr häufig ihre Berechtigung. In der Tat schauen wir uns die Welt stets aus unserer Perspektive an und projizieren so unsere Absichten, Wünsche und Ängste auf andere – auch die sehr negativen Eigenschaften. Psychoanalytiker wie Sigmund Freud nannten dies Projektion. Im Alltagsgebrauch wird dieses häufige Vorgehen als "von sich auf andere schließen" bezeichnet.

Wir alle tun es und die Sorgsamen unter uns hinterfragen es im zweiten Schritt genau. Das schützt vor Fehleinschätzungen.

Sollte dir ein Freund ständig misstrauen und dir böse Absichten unterstellen, dann ist er selbst unter Umständen nicht ehrenwert. Er projiziert seine eigenen schlechten Gedanken auf dich. Möchtest du mit so jemanden Zeit verbringen?

3. Vorsicht, Vampir!

Es gibt Menschen, die uns Kraft und Zeit rauben. Sie tun dies nicht aufgrund eines akuten Problems, sondern weil sie es möchten und können. Schau dir daher genau an, wer in deinem Freundeskreis Verhaltensweisen wie ein Vampir zeigt. Skrupellos saugt er dir Lebensenergie aus, ohne es wirklich zu würdigen. Er ist sich eben selbst wichtiger. Meide solche Menschen, denn helfen kannst du ihnen zumeist nicht.

Wieso gibt es toxische Freundschaften?

Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Häufig steckt dahinter ein eigenes Bedürfnis, welches befriedigt werden will. Um es zu stillen, nehmen wir jede Menge in Kauf, was uns eigentlich schädigt. So gehen manche Menschen aus Sehnsucht nach Freunden toxische Freundschaften ein. Andere lassen sich über Jahre hinweg ausnutzen, weil sie vom Glanz oder Reichtum des anderen profitieren möchten. Es geht somit letztlich um Selbstaufwertung durch eine andere Person, was nur schiefgehen kann.

Du kannst toxische Freundschaften bekämpfen und ihnen vorbeugen, indem du dir deine eigenen Motive eingestehst. Immerhin gehören zu giftigen Beziehungen immer zwei Personen.

Und ein weiterer Aspekt ist wichtig: Eine Person kann für dich toxisch sein, aber für einen anderen Freund nicht. Häufig ist es vielmehr der Mix aus beiden Parteien, der zu einer giftigen, schädlichen Mischung wird. Das bedeutet für dich zwei Sachen:

  • Verurteile deinen Freund nicht vorschnell, sondern überlege, wie du eventuell selbst die toxische Beziehung förderst.
  • Vertraue deiner Einschätzung, ob eine Person für dich toxisch ist oder nicht. Ein anderer Freund kann von ihr eine positive Meinung haben. Für dich muss das nicht zutreffen.

Glücklicher sein und das eigene Vergiften nicht mehr zulassen

Toxische Beziehungen können jeden treffen. Wichtig ist, dass du sie zeitnah identifizierst und beendest. Am besten gelingt dir dies, indem du das Glücklichsein nicht im Außen suchst. Du musst mit dir glücklich sein, dann kannst du auch mit anderen Glück teilen. Dafür ist es unerlässlich, sich in Selbstakzeptanz und Selbstliebe zu üben. Wenn du dich aushalten kannst, hast du ein Fundament für eine ehrliche Freundschaft. Das Risiko, auf toxische Beziehungen hereinzufallen, reduziert sich dadurch drastisch.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Arbeit an dem eigenen Selbstwertgefühl. Ansonsten gerätst du immer wieder in die gleichen belastenden Beziehungsstrukturen und an die gleichen Menschentypen.

Viele Menschen möchten keine Konfrontation eingehen. Zum einen, weil sie niemanden verletzen möchten und zum anderen, weil sie Angst davor haben, den offenen Konflikt nicht durchstehen zu können. Sie sträuben sich vor der eigenen Persönlichkeitsentwicklung, da dies Mut erfordert. Das ist allerdings schade, denn nur wenn du kontinuierlich an dir arbeitest, kannst du echte Verantwortung für dein Leben übernehmen. Und genau diese Verantwortung ist das beste Schutzschild vor toxischen Freundschaften.

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Photo by Maxime Gilbert on Unsplash

Publiziert am 
Apr 14, 2022
 in Katgorie
Beziehungen

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