ir alle streben nach dem großen Glück. Es scheint ein magisches Reich zu sein, in dem Milch und Honig fließen und die Tage ausschließlich aus Freude bestehen. Gern kommen Gedanken an teure Shoppingtouren, extravagante Urlaube und unmenschlich kostspielige Autos und Häuser hoch. Eng verbinden wir Luxus mit Glück, denn dieser steht für Sorglosigkeit und Schönheit. Allerdings zeigt die wahrhaftig erlebte Realität ein anderes Bild. Sie kommt zu einem anderen Schluss auf die Frage: Was ist Glücklichsein? Es ist mehr als ein temporärer, sündhaft teurer Glücksrausch. Es scheinen vielmehr, die kleinen Freuden des Alltags zu sein. Es ist eine grundsätzliche Lebenszufriedenheit und eine Leidenschaft fürs Sein.
Glücklich sein Definition: Was steckt dahinter?
Mit wenigen Klicks im Internet können wir nachsehen, was glücklich sein bei Wikipedia, glücklich sein bei wikiHow und glücklich sein im Wörterbuch bedeuten. Aber bringt uns dies wirklich zu dem Gefühl, welches wir mit Glücklichsein verbinden? Seit Menschengedenken widmen sich Geistliche, Philosophen und Otto Normalverbraucher mit der Frage: Was bedeutet glücklich sein? Um eine ganzheitliche Antwort darauf zu finden, ist es ratsam, sich mit der Frage zu beschäftigen „Was bedeutet glücklich sein nicht für mich?“ Hier sind ein paar Antworten:
1. Unermesslicher Wohlstand
Wohlstand und Glücklichsein haben nur eine eingeschränkte Beziehung zueinander. Es scheint nur ein gewisses Maß an Wohlstand erforderlich zu sein, damit sich ein Mensch glücklich fühlt. In der westlichen Welt sind dies nach einer Studie aus dem Jahr 2010 von der Universität Princeton knapp 65.000 Euro Jahreseinkommen. Wird diese Schwelle finanziell überschritten, nimmt der Betrag keinen Einfluss mehr auf das Glücklichsein. Ja, viel Geld kann sogar mehr Sorgen bereiten. Manche Menschen werden dadurch sogar einsamer, weil sie um ihr Vermögen fürchten und Angst vor Betrügern haben.
Doch auch überaus reiche Menschen können sehr glücklich sein. Es mag erstaunen, aber es sind in der Regel Personen, die einen Teil ihres Geldes mit Freude teilen. Dabei kann es sich um die eigene Familie handeln oder um gemeinnützige Stiftungen. Ein Professor für Marketing an der Harvard Universität merkte an, dass durch das Teilen eine Beziehung entsteht. Wer Reichtum abgibt, fördert sein eigenes Glück.
2. 24/7-Freudenstaumel
Glücklich zu sein bedeutet nicht, dass alles perfekt ist. Niemand muss 24 Stunden am Tag fröhlich Purzelbäume schlagen, um Glück zu spüren. Glücklich zu sein ist also kein Gefühl, immer gut gelaunt durch die Welt zu laufen. Glückliche Menschen können durchaus Phasen haben, in denen sie unglücklich und traurig sind. Es scheint eher einen sogenannten Glücks-Sollwert zu geben. Wird dieser erreicht, überwiegt das Glücklichsein gegenüber dem Gefühl der Traurigkeit. Wichtig ist hierbei, dass es keinen allgemeingültigen Glücks-Sollwert gibt. Vielmehr ist dieser Wert ganz individuell.
An dieser Stelle sei der bekannte Psychiater Carl Gustav Jung zitiert: „Selbst ein glückliches Leben ist nichts ohne Düsterkeit, und das Wort „glücklich“ würde seine Bedeutung verlieren, würde es nicht von der Traurigkeit ausbalanciert werden.“ (Zitat ist zu prüfen)
Einige Psychologen meinen, dass unser Glücks-Sollwert sinkt, wenn uns ein Unglück erfährt. Schöne Erlebnisse hingegen pushen den Glücks-Sollwert wieder nach oben. Passiert nichts stark Negatives oder stark Positives, erreichen wir ein Glücks-Gleichgewicht. Ein Beispiel: Sybille fährt mit ihrem Mann in den Urlaub nach Norwegen. Sie hatte schon immer von den Fjorden geschwärmt und erfüllte sich mit dieser Reise einen Traum. Nach zwei Wochen ist die Wunschreise zu Ende und sie kehrt in ihr geliebtes Stuttgart zurück. Der Alltag beginnt und sie ist schon ein wenig traurig, nicht mehr in Norwegen zu sein und nicht mehr viel Zeit mit ihrem Mann verbringen zu können. Auf diese Niedergeschlagenheit folgt jedoch bald das Glücks-Gleichgewicht, da sie sich vor Augen hält, dass sie eine tolle Zeit hatte und ihr niemand diese schönen Momente wegnehmen kann. Im Gegenteil, sie könnte sie zu einem anderen Zeitpunkt sogar wiederholen. Sie ist daraufhin wieder zufrieden mit ihrem Leben.
3. Glücklich sein ist ein Ziel
Das Streben nach dem Glück bedeutet nicht, irgendwann das Ziel erreicht zu haben. Vielmehr lässt sich das Glücklichsein mit einer Reise vergleichen. Sie kann je nach den Lebensumständen ganz unterschiedliche Wendungen nehmen, denn die persönliche Definition für Glück kann sich durchaus mit den Jahren ändern. Ein Streben nach einem größeren Haus, einem schöneren Auto oder einer teuren Handtasche kann zum Glücklichsein beitragen. Jedoch erfüllen sich so nur kurze Glücksmomente. Langfristig hält allerdings das Gefühl an, aus eigener Kraft diese kleinen Ziele erreicht zu haben. Hieran wird auch deutlich, dass glücklich zu sein mit Aufwand und Arbeit verbunden ist.
Und was ist Glück?
Diese drei genannten Punkten verdeutlichen, wie eine Definition von Glück nicht lauten kann. Eine treffende Erklärung findet sich bei der Psychologin Sonja Lyubomirsky. Sie sagt, das Glück eine Erfahrung der Zufriedenheit, der Freude und des Wohlbefindens ist. Gleichzeitig ist dieses Empfinden eng verknüpft mit dem Gefühl, dass das eigene Dasein gut, lohnenswert und sinnhaft ist.
Lyubomirskys Herangehensweise und Betrachtungsweise ans Thema „Was bedeutet glücklich sein“ ist keine neue Erfindung.
Tägliche kleine Freuden und das Vorhandensein eines Lebenssinns sind zwei Schlüsselparameter fürs Glücklichsein bei den alten Griechen.
So definierten sie vor vielen Jahrhunderten, dass das Glück aus zwei Teilen bestände: Eudaimonia für Bedeutung und Hedonia für Vergnügen. 2002 hat die Positive Psychologie als Forschungszweig der Psychologie zwei weitere Glücksfaktoren hinzugefügt: Engagement und Bewegung.
Das subjektive Wohlbefinden entscheidet
Gerade für Personen, die zur Traurigkeit neigen, kann es ein Schlag ins Gesicht sein: Glücklich zu sein, kann eine Entscheidung sein. Jeder entscheidet selbst, wie stark er sich vom Negativen beeinflussen lässt. Viele Psychologen vertreten heutzutage die Ansicht, dass das Glücklichsein eng mit dem subjektiven Wohlbefinden verbunden ist. Wie wir uns täglich fühlen, wie wir die Welt betrachten und wie wir mit Schwierigkeiten umgehen, trägt zum Glücklichsein entscheidend bei. Die gute Nachricht hieraus ist: Jeder hat die Chance, an seinem Glücks-Sollwert zu arbeiten. Jeder kann jeden Morgen neu entscheiden, was er mit dem Tag macht und wie er ihn mit Sinn anreichert. Es ist also durchaus möglich, individuelle Gewohnheiten zu kreieren, die zu einem fröhlicheren, zufriedeneren und damit glücklicheren Leben führen. Brandneu ist dieser Gedanke jedoch auch nicht. Dem römischen Konsul Appius Claudius Caecus wird ein Zitat aus dem Jahre um 300 vor Christi zugeschrieben: „Fabrum esse suae quemque fortunae.“ Zu Deutsch: „Jeder sei der Schmied seines Glücks.“
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