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eden Tag treffen wir unzählige Entscheidungen, von denen die meisten nahezu unbewusst oder automatisch ablaufen, wie das richtige Bedienen der Kaffeemaschine, Autofahren und vieles mehr. Antrainierte Muster, über die wir nicht mehr großartig nachdenken. Deswegen ist es möglich, einen komplexen Alltag mit all seinen Aufgaben zu bewältigen. Wirklich Kopfzerbrechen bereiten uns die Entscheidungen, die vielleicht nicht täglich anstehen, für uns von größerer Tragweite sind und die wir nicht wie automatisiert abspulen können:

  • Soll ich mich von meinem Partner trennen?
  • Wann spreche ich meinen Chef auf eine Gehaltserhöhung an?
  • Soll ich den medizinischen Eingriff vornehmen lassen oder besser noch eine Zweitmeinung einholen?

Hier sind ein 7 Tipps, wie sich Entscheidungen leichter treffen lassen, was direkt zum Glücklichsein beiträgt.

Tipp 1: Akzeptiere einen gewissen Grad der Unsicherheit

Niemand ist perfekt. Niemand trifft immer die richtigen Entscheidungen, obgleich es von außen betrachtet, so erscheinen mag. Wichtig ist letztlich, was du aus der getroffenen Entscheidung machst. Es wird immer ein Restrisiko geben, dass die Entscheidung nicht optimal war. Ansonsten wäre es ja gar nicht so schwer gewesen, sie zu fällen.

Akzeptiere diesen Grad der Unsicherheit und kalkuliere ihn mit ein.

Du kannst auch im Vorfeld einen Plan B ausarbeiten, der greift, wenn die gefällte Entscheidung nicht das gewünschte Ergebnis hat. Und: Viele Entscheidungen haben für dich positive und negative Konsequenzen. Bereite dich darauf vor, damit du von dem Unschönen nicht komplett überrascht wirst.

Tipp 2: Mach dir bewusst, was du willst

Schon Doktor Faust kämpfte mit der egozentrierten Selbstverwirklichung und der gesellschaftlichen Anerkennung. Es ist ein Spannungsfeld, welches so manche Entscheidungsfindung erschweren kann. Um dieses bestmöglich zu bewältigen, solltest du dir gut überlegen, was du möchtest. Entscheide dich nicht blind für den Weg, den dir andere diktieren oder der am einfachsten erscheint. Finde besser deinen eigenen Weg. Das bedeutet nicht, alle Regeln eines harmonischen Miteinanders über Bord zu werfen, kann aber durchaus dazu führen, dass man nicht von jedem dafür gemocht wird.

Tipp 3: Kombiniere Bauch und Kopf

Der eine macht sich Pro- und Contra-Listen, um eine Entscheidung zu treffen. Der andere hört zu 100 % auf sein Bauchgefühl. Der eine Weg kann so gut sein, wie der andere. Besser ist es jedoch, Bauch und Kopf miteinander zu kombinieren. Dies verhindert, rein rationale oder gefühlsbetonte Entscheidungen zu treffen. Wir als Menschen vereinen Emotionen mit einem vorausschauenden Denkvermögen. Das solltest du für deine Entscheidungsfindung nutzen. Stellst du eine Pro- und Contra-Liste auf, kannst du in diese auch deine Gefühle integrieren.

Tipp 4: Erforsche deine Gefühle

Gehe bei der Entscheidungsfindung unterschiedliche Alternative durch und mache dir dabei bewusst, welche Alternative welche Gefühle bei der auslöst. Beobachte dabei auch, wie dein Körper reagiert. Manche Zukunftsszenarien zaubern dir ein Lächeln ins Gesicht. Andere vermögen ein Magenkneifen auszulösen.

Tipp 5: Befrage das Kopfkissen

Im Spanischen gibt es einen treffenden Ausdruck, wenn es um die Entscheidungsfindung geht: consultar con la almohada. Wortwörtlich bedeutet dies, dass du dein Kopfkissen befragst. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass es hilfreich ist, „eine Nacht darüber zu schlafen“, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Während des Schlafens arbeitet dein Gehirn weiter und verarbeitet Geschehnisse sowie Emotionen, was bei der Entscheidungsfindung sehr hilfreich ist.

Tipp 6: Wähle den richtigen Zeitpunkt

Wichtige Entscheidung triffst du am besten nicht unter Druck, mitten in der Nacht oder nach einer Flasche Wein. Hilfreich ist es, sich dafür den richtigen Rahmen zu schaffen. Dieser sollte möglichst frei von „manipulativen Außenfaktoren“ sein, die die Entscheidungsfindung zu stark beeinflussen können. So zeigen beispielsweise Studien sehr deutlich, dass der Mensch nachts negativer denkt als tagsüber. Dies entsteht aufgrund der Tatsache, dass der Körper müde und daher weit weniger geistig rege ist. Negative Gedanken können sich leichter anschleichen. Wenn man diese zu ernst nimmt, entsteht schnell ein Gefühl der Angst oder Verunsicherung. Auf körperlicher Ebene wird dies so erklärt, dass das Cortisol zwischen 2 und 4 Uhr morgens seinen Tiefpunkt erreicht. Melatonin hingegen ist in großer Fülle da. Das begünstigt eine Mini-Depression in der Nacht, die eine klare Entscheidungsfindung behindern kann. Bei Tage erscheint der gleiche Sachverhalt nämlich auf einmal ganz anders.

Tipp 7: Gebe dich nicht der Trägheit hin

Der Mensch neigt zur Trägheit, weswegen wir uns häufig für das Vertraute entscheiden. So vereinfachen wir uns das Leben. Biologische Prozesse im Organismus unterstützen dies. Der Körper schüttet das Hormon Dopamin aus, wenn wir etwas angenehm Vertrautes tun. Ungewohntes hingegen bedeutet Anstrengung. Anstrengung ist (auch) negativer Stress, den wir gern vermeiden. Also laufen wir bevorzugt die ausgetrampelten Pfade des Lebens entlang und wagen uns nur selten aus unserer Komfortzone.

Dies kann durchaus ein Fehler sein, da wir so neue Chancen verpassen und das persönliche Wachstum vermindern. Neigst du dazu, in deiner Komfortzone zu bleiben, dann beziehe in die nächste Entscheidungsfindung folgende Frage mit ein:

Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn ich mich für einen ungewohnten Weg entscheide?

Und dann überlegst du, was du alles gewinnen kannst.

Abwarten ist auch eine Entscheidung

Du kannst nicht nichts tun. Selbst wenn du keine Entscheidung triffst, triffst du eine Entscheidung: die Entscheidung nichts zu tun. Das kann sinnvoll sein, denn manchmal regeln sich Angelegenheiten von allein oder durch das Warten ergeben sich neue Aspekte, die für dein weiteres Vorgehen hilfreich sind.

Das berühmte „Abwarten und Tee trinken“ kann daher seine Berechtigung haben. Doch, Vorsicht! Du solltest die Entscheidung, nichts zu tun, bewusst treffen und dir den möglichen Konsequenzen bewusst sein. Machst du das nicht, kann sich eine Situation ergeben, in der du nicht mehr die Entscheidungshoheit hast.

Vielleicht möchtest du sogar, dass dir jemand oder etwas die Entscheidung abnimmt. Überlege dann, warum du das möchtest.

Steckt dahinter Angst, Unentschlossenheit, mangelndes Verantwortungsbewusstsein oder Gleichgültigkeit? Letztlich ist entscheidend, dass du bestmöglich einen positiven Einfluss auf dein Leben nimmst. Dies gelingt dir, indem du dir deine Wünsche und deine Möglichkeiten verdeutlichst.

Selbstverständlich kannst du dabei falsch liegen. Das ist das Leben, wie schon ganz oben in Tipp Nr. 1 angesprochen wurde, Aber, du kannst durch ein besseres Kennenlernen deines selbst und deines Umfelds, Risiken ins Unglück zu stürzen, minimieren. Unterschätze und überschätze deine Selbstwirksamkeit nicht. Wer dies für sich begriffen hat und umsetzen kann, findet ein großes Stück Gelassenheit und damit Glück mit sich selbst.

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Photo by Burst on Unsplash

Publiziert am 
Feb 1, 2023
 in Katgorie
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